Verärgertes Gesicht.

Verbraucherschützer erwarten Probleme beim Girocard-Austausch

3 Minuten Lesezeit
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Tim Kempen
Finanzexperte bei zaleo.
Girokarten mit Maestro-Funktion können bald nicht mehr zum Bezahlen im Ausland eingesetzt werden. Deshalb werden sie ausgetauscht. Verbraucherschützer erwarten Probleme bei der Umstellung durch die Banken.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Ab Juli wird es keine neuen Girokarten mit Maestro-Funktion mehr geben. Bestehende Karten sind noch bis zum Ablaufdatum gültig. 
  • V-Pay, Debit- und Kreditkarten sollen Maestro-Funktion ersetzen. Verbraucherschützer erwarten jedoch Probleme beim Austausch.
  • Wird Deine Girokarte umgestellt, solltest Du die neuen Funktionen mit anderen Karten vergleichen, dabei die Kosten im Blick haben und gegebenenfalls Dein Girokonto wechseln. Unser Girokonten-Vergleich hilft Dir dabei:

Girokarte verliert Auslandseinsatztauglichkeit

Ab Juli 2023 soll es die Maestro-Funktion für neue Girokarten nicht mehr geben. Nach 30 Jahren will der Finanzdienstleister Mastercard die Funktion einstellen. Dadurch verliert die in Deutschland gebräuchliche und bislang beliebte Girokarte ihre Auslandseinsatztauglichkeit. Nun suchen Banken und Sparkassen verzweifelt nach einer neuen Bezahlfunktion im Ausland. Verbraucherschützer erwarten, dass es bei der Umstellung zu Problemen kommen könnte.

Co-Badge oder kompletter Kartenwechsel

Die Girokarte, die von vielen immer noch EC-Karte genannt wird, ist mit hundert Millionen ausgegebenen Exemplaren hierzulande die mit Abstand am meisten genutzte Bezahlkarte. In Deutschland wird sie auch weiterhin wie gewohnt eingesetzt werden können. Doch für den Auslandseinsatz müssen Alternativen her. Grundsätzlich können Banken und Sparkassen die Girokarte stattdessen mit einem anderen Co-Badge kombinieren. 

V-Pay, Debitcard oder Kreditkarte

Da gäbe es zum einen V-Pay, das Konkurrenzprodukt von Visa. Die Banken könnten alle Girokarten, die bislang die Maestro-Funktion hatten, in Zukunft mit V-Pay ausrüsten. Die Frage ist allerdings, wie lange Visa das Produkt noch laufen lässt. Sie könnten auch eine Debit-Mastercard oder eine Debit-Visa mit auf die Girokarte packen. Oder die Banken schaffen die Girokarte ganz ab und setzen in Zukunft nur noch auf Visa und Mastercard – in Form einer Debitkarte oder einer echten Kreditkarte. 

Probleme bei Akzeptanz und einigen Funktionen

Durch Debit- und Kreditkarten entstehen dem stationäre Handel allerdings höhere Kosten, da die Transaktionsgebühren höher sind als bei Kartenzahlungen mit der Girokarte. Aus diesem Grund ist die Akzeptanz von Debit- und Kreditkarten in Deutschland noch nicht so groß, wie dies bei der Girokarte der Fall ist. Darüber hinaus scheint es bei einigen Funktionen noch Probleme zu geben. Dies wird deutlich, da einige Banken ihre Kartensysteme bereits umgestellt haben.

Beschwerden liegen bereits vor

Den Verbraucherzentralen liegen nach eigenen Angaben bereits Beschwerden vor, die diverse Probleme mit den neuen Karten zeigen. „So besitzen manche Karten nicht mehr alle Funktionalitäten der Girocard, beispielsweise die Betragsreservierung. Andere Beschwerden zeigen, dass Karten nicht überall akzeptiert werden“, heißt es auf der Seite der Verbraucherzentrale. Außerdem würden bestimmte Leistungen – wie Cash im Shop und chipTAN-Verfahren – nicht mehr angeboten.

Umfrage soll Probleme bündeln

Aus diesem Grund sammeln die Verbraucherzentralen Hinweise. Mit einer Umfrage
wollen die Verbraucherschützer herausfinden, welche Probleme mit den neuen Karten bestehen und idealerweise auch, wie verbreitet diese sind.
Tipp der Redaktion: Änderungen und Angebote vergleichen
Fest steht: Wenn Du bislang eine Girokarte mit Maestro-Funktion besitzt, wirst Du nach dem nächsten Kartenaustausch eine neue Lösung erhalten. Du solltest spätestens dann prüfen, ob diese Karten Deinen Ansprüchen und Bedürfnissen entspricht. Außerdem solltest du prüfen, ob die Kosten dafür gerechtfertigt sind oder ob es günstigere Alternativen gibt. Dabei hilft Dir unser Girokonten-Vergleich: