Kreditkartenlimit – bis hier und nicht weiter
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Das Wichtigste in Kürze:
- Mit einer Kreditkarte bist Du an ein Kreditkartenlimit gebunden. Dieses bestimmt die Bank und es begrenzt Deine Ausgaben.
- Dein Kreditkartenlimit richtet sich nach Deiner Bonität. Je besser Dein Schufa-Score ausfällt, desto mehr Freiheiten räumt Dir die Bank bei Deinem Kreditkartenlimit ein.
- Hast Du Deinen Verfügungsrahmen ausgereizt kannst Du zunächst nicht mehr mit der Kreditkarte bezahlen. Grundsätzlich hast Du jedoch die Möglichkeit, Geld auf Dein Kreditkartenkonto einzuzahlen und somit das Guthaben zu erhöhen.
Kreditkarten bieten nahezu endlose Einsatz-Möglichkeiten. So kannst Du beispielsweise jederzeit Bargeld abheben oder on- und offline bezahlen. Das macht es natürlich leicht, damit viel Geld auszugeben. Doch irgendwann ist eine Grenze erreicht:
Was ist das Kreditkartenlimit?
Das Kreditkartenlimit ist die Obergrenze des Kreditrahmens, der Dir als Kreditkarteninhaberin oder -inhaber zur Verfügung steht. Dabei bestimmt die Bank, welcher Verfügungsrahmen für die Kreditkarte gilt. Hast Du das Limit erreicht, kannst Du Deine Karte für den festgelegten Zeitraum nicht mehr nutzen. Ein Limit haben sowohl kostenlose Kreditkarten als auch gebührenpflichtige.
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Wie legt die Bank Dein Kreditkartenlimit fest?
Es gibt einige Kriterien, die die Bank prüft, bevor sie ein Kreditkartenlimit festlegt. Das erste Mal passiert das, wenn Du die Karte beantragst. Welche Kriterien das im Detail sind, hängt vom Kreditinstitut ab. In der Regel schließen sie folgende Aspekte in ihre Überlegungen mit ein:
- Höhe Deines Einkommens
- Art und Dauer Deines Beschäftigungsverhältnisses
- Höhe Deiner Ersparnisse
- Bestehende Geldanlagen
- Schuldenhöhe und -häufigkeit
- Treue zur Bank: In der Regel wird das Kreditkartenlimit erhöht, wenn Du dem Bankinstitut viele Jahre treu bleibst und eine gute Zahlungsmoral bewiesen hast.
Höhe des Limits
Eine grundsätzliche Angabe zur Höhe des Kreditkartenlimits können wir nicht machen. Denn ob Du ein Limit erhältst und wie hoch es ist, hängt von vielen Faktoren ab. Besonders ausschlaggebend für die Vergabe eines Kreditkartenlimits ist natürlich Deine Bonität.
- Bonität: Deine Bonität wird bei der Erstbeantragung ermittelt. Je nach Bonität gibt es standardmäßig einen sogenannten Verfügungsrahmen. Dieser kann beispielsweise 500, 1.000 oder 1.500 Euro betragen. In manchen Fällen kannst Du aber auch ein deutlich höheres Limit der Kreditkarte bekommen – wenn Deine Bonität stimmt. Kreditkartenlimits in Höhe des zwei- bis dreifachen Nettomonatseinkommens sind möglich. Wie Du Deine Bonität verbessern kannst, erfährst Du in unserem Schufa-Ratgeber.
- Zahlungsmoral: Bist Du länger bei der Bank, wird Dir nach einiger Zeit häufig ein höherer Kreditrahmen eingeräumt. War Deine Zahlungsmoral immer gut, honoriert die Bank das dementsprechend.
- Persönliche Bedürfnisse: Natürlich können auch Deine eigenen Bedürfnisse ein Kriterium für die Höhe des Kreditrahmens sein. So benötigen Vielreisende oder Geschäftsleute, die ihre Karten schon allein für die Buchung von Hotels und Flügen häufig einsetzen und so einen höheren Umsatz erzielen, ein entsprechend hohes Kreditkartenlimit. Umgekehrt steht es Dir natürlich auch frei, Dein Limit zu verringern.
Ein Limit gibt Sicherheit
Sieh das Kartenlimit nicht nur als Beschränkung, sondern auch als Sicherheitsfaktor: Verlierst Du Deine Kreditkarte und wirst Opfer eines Betrugs, so ist das Geld zunächst einmal weg. Hast Du fahrlässig gehandelt, erhältst Du im Ernstfall Dein Geld nicht wieder.
Dann kommt Dir ein kleineres Limit entgegen. Ein überhöhtes Kreditkartenlimit könnte sich hingegen in so einem Fall rächen. Du solltest den Kreditrahmen so gering halten, dass dieser nicht deutlich über Deinem eigentlichen Bedarf liegt. Das gibt Sicherheit. Wenn Du regelmäßig Monatsumsätze von 200 Euro mit der Kreditkarte tätigst, brauchst Du sicherlich kein Limit in Höhe von 2.000 Euro, sondern allenfalls 500 Euro Kreditrahmen.
Kreditkarten ohne Limit? Nur für sehr Reiche
Kreditkarten ohne Limit gibt es nur für wenige sehr reiche Menschen. Nicht einmal die berühmte schwarze „Centurion“-Kreditkarte von American Express, der Inbegriff der Luxuskreditkarten, ist ohne Limit erhältlich. Ein Jahresumsatz im sechsstelligen Bereich wird voraus gesetzt.
Kreditkartenlimit aufgebraucht: Was tun?
Hast Du den Verfügungsrahmen ausgereizt, kannst Du die Karte zunächst nicht weiter einsetzen. Häufig bieten Banken jedoch die grundsätzliche Möglichkeit, den Kreditrahmen zu erhöhen, indem Du Geld auf das Kreditkartenkonto einzahlst und so das Guthaben erhöhst. Das ist zum Beispiel bei einem Auslandsurlaub sinnvoll.
Merkst Du, dass das Limit regelmäßig nicht ausreicht, ist es am besten, wenn Du Dich mit der Bank in Verbindung setzt und mit dieser nach einer Lösung suchst.
Kreditkartenlimit nachträglich erhöhen
Bei Vergabe der Kreditkarte wird das Kreditkartenlimit pauschal festgelegt. Verbessert sich Deine Bonität, kann die Bank den Wert auch aufstocken. Eine Erhöhung des Limits wird begünstigt, wenn Du schon länger bei einem bestimmten Anbieter bist und gezeigt hast, dass Du etwaige Kreditkartenrechnungen zuverlässig bezahlst. Manche Banken erhöhen Dein Kartenlimit ungefragt, meist musst Du aber selbst auf die Bank zugehen.
Sonderfall Urlaub
Gerade im Urlaub brauchst Du womöglich mehr finanziellen Spielraum. Willst Du Deinen Kreditrahmen nicht permanent erhöhen, kannst Du mit Deiner Bank auch nur eine einmalige Erhöhung vereinbaren oder Dein Limit später wieder heruntersetzen lassen.
Bedenke außerdem, dass bei Hotel- oder Mietwagenbuchungen womöglich ein bestimmter Betrag vorab geblockt wird, der Dein Kartenlimit für weitere Ausgaben reduziert. Reicht Dein Kreditrahmen nicht aus, musst Du Guthaben auf Dein Kartenkonto einzahlen.
Das Kartenlimit ändern
Die Höhe des Kreditkartenlimits ist in aller Regel auf der Kreditkartenrechnung oder im Online Banking ersichtlich. Die meisten Banken bieten die Möglichkeit, das Kartenlimit ohne großen Aufwand abzuändern. In der Regel genügt hierzu ein Anruf. Allerdings musst Du zumeist auch Nachweise dafür erbringen, dass Du über eine entsprechende Bonität verfügst.
Zu niedriges Kreditlimit vermeiden
Natürlich kannst Du Dich auch für ein niedrigeres Kreditkartenlimit als das von der Bank angebotene entscheiden. Zu tief solltest Du aber auch nicht gehen, da ansonsten schnell die Gefahr droht, dass das Kartenlimit erreicht wird und Zahlungen abgelehnt werden.
Guthaben statt Limit
Wenn Du eigentlich keine Lust auf ein Kreditkartenlimit hast, dann ist eine Prepaid-Kreditkarte die Alternative. Mit ihr kannst Du grundsätzlich nur aus Guthaben bezahlen, das Du vorher auf die Karte geladen hast. Solche Karten lohnen sich vor allem dann, wenn Du schon Schulden hast und Dich nicht zu weiteren verleiten lassen willst.
Charge- oder Debit-Card
Auch Karten mit monatlicher oder täglicher Abbuchung, wie die Charge-Card oder die Debit-Card, haben ein Limit. Hier werden die Schulden aber kurz danach oder spätestens am Ende des Monats von Deine Girokonto abgebucht, so dass Du keine Zinsen zahlen brauchst.