Rahmenkredit: Die praktische Alternative
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Das Wichtigste in Kürze:
- Ein Rahmenkredit bietet Flexibilität in Bezug auf die Nutzung und Rückzahlung. Du kannst Geld aus dem vereinbarten Kreditrahmen abrufen, wenn Du es benötigst, und die Rückzahlung erfolgt nach Deinem eigenen Zeitplan, ohne eine feste Laufzeit.
- Im Vergleich zu anderen Kreditoptionen wie dem Dispokredit oder Kreditkartenschulden bieten Rahmenkredite oft niedrigere Zinssätze. Dies macht sie zu einer kostengünstigeren Lösung für kurzfristige Finanzbedürfnisse.
- Die Gewährung eines Rahmenkredits hängt von Deiner Bonität ab. Eine positive Schufa-Auskunft und ein regelmäßiges Einkommen sind oft Voraussetzungen.
Rahmenkredit
Bei einem Rahmenkredit vereinbarst Du mit Deiner Bank einen festen Kreditrahmen, aus dem Du dann flexibel Geld abrufen kannst. Meistens läuft das über Dein Girokonto, kann aber auch bei einer anderen Bank geschehen. In diesem Punkt unterscheidet sich der Rahmen- vom Dispokredit, da der Dispokredit ausschließlich in Verbindung mit einem Girokonto gewährt wird.
Laufzeit
Die Laufzeit eines Rahmenkredits ist nicht begrenzt. Du kannst Deinen Kredit in Anspruch nehmen oder auch ruhen lassen. Deine Bank behält sich jedoch vor, Deinen Kredit jederzeit zu der vereinbarten Kündigungsfrist kündigen zu können.
Auszahlung und Rückzahlung
Wie bei Deinem Dispokredit wird Dir von der Bank ein Kreditrahmen gewährt. Dieser liegt in der Regel zwischen 2.500 und 25.000 Euro, abhängig von Deiner Bonität und Deinen Einkünften.
Benötigst Du Geld, kannst Du es Dir von Deinem Rahmenkredit-Konto abheben. Du musst nicht den vollen Kreditrahmen ausschöpfen und somit auch nur auf das abgerufenen Geld Zinsen zahlen. Die meisten Banken haben keine Mindestabhebesumme.
Monatliche Raten und Zinshöhe
Einer der größten Vorteile des Rahmenkredits ist die flexible Rückzahlung. Mindestraten – wenn es sie überhaupt gibt – fallen meist sehr gering aus. Im Gegensatz zum Ratenkredit hast Du außerdem keine feste Laufzeit. Im eigenen Interesse solltest Du allerdings darauf achten, die Schulden möglichst schnell wieder zu tilgen.
Kein fixer effektiver Jahreszins
Da die Berechnung der Rahmenkredit-Zinsen auf den Tag genau erfolgt, kann Deine Bank die Zinsen jederzeit verändern. Der Zins orientiert sich an einem Referenzzins, etwa an dem der Europäischen Zentralbank.
Je nachdem ob dieser Zins steigt oder fällt, überträgt sich das auf Deinen Zinssatz. In der Regel liegt er bei fünf bis acht Prozent.
Bonität
Natürlich prüft der Kreditgeber wie bei jedem Kredit Deine Bonität (Kreditwürdigkeit). Wird Dein Kredit gewährt, wird er bei der Schufa eingetragen.
Die Konsequenz dieses Eintrags ist, dass er sich bei anderen Kreditanfragen bemerkbar macht. Hast Du Deine Finanzen jedoch fest im Griff und musst den beantragten Rahmenkredit nicht nutzen, kann es sich sogar positiv auf Deine Bonität auswirken.
Beachte: Ein Rahmenkredit wird Dir bei der Beantragung eines anderen Kredits angerechnet. Das bedeutet, beantragst Du einen neuen Kredit, sieht die Bank Deinen bestehenden Rahmenkredit und zieht ihn bei der Berechnung für Deinen monatlichen Überschuss ab und Deine Kreditsumme fällt niedriger aus als von Dir erwartet.
Wann ist ein Rahmenkredit für Dich sinnvoll?
Ein Rahmenkredit ist vor allem dann sinnvoll, wenn Du kurzfristig einen höheren Geldbetrag brauchst, beispielsweise für eine größere Anschaffung oder unerwartete Notfälle. Anstelle Deinen Dispo zu erhöhen, ist der Rahmenkredit die sinnvollere Lösung, da der Dispo-Zinssatz häufig über zehn Prozent liegt.
Praktisch ist der Rahmenkredit auch, wenn Du ohnehin im Dispo bist oder Kreditkartenschulden hast. Wenn die Zinsen Deines Rahmenkredits günstiger sind als die Deiner anderen Kredite, entgehst Du den hohen Zinsen von Dispo- oder Kreditkartenschulden.
Voraussetzungen
- positive SCHUFA-Auskunft
- Volljährigkeit (mindestens 18 Jahre)
- regelmäßiges, ausreichendes Einkommen
- fester Wohnsitz in Deutschland
- Girokonto bei einer deutschen Bank