Karte im Geldautomat, Bankautomat

Geld abheben am Geldautomaten

6 Minuten Lesezeit
INHALTSVERZEICHNIS
Geld abheben in Deutschland
Geld abheben im Ausland
Automaten-Gebühren rückerstatten lassen?
Wie viel Geld kann man auf einmal abheben?
Mindestabhebebetrag und Begrenzung der kostenlosen Abhebungen
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Tim Kempen
Finanzexperte bei zaleo.
Mit einem Geldautomaten kommst Du schnell und unkompliziert an Bargeld. Die Automaten-Dichte in Deutschland ist sehr hoch. Zu jeder Tages- und Nachtzeit kannst Du so Geld abheben. Aber Achtung: Nicht überall ist das kostenfrei. Ob Du kostenlos Geld abheben kannst, hängt von ein paar Dingen ab: Welche Gebühren die Bank hierfür verlangt, welche Karte Du nutzt, wo Du gerade bist und welcher Geldautomat vor Dir steht. Damit Du nicht ungewollt Gebühren bezahlen musst, haben wir Dir hier alle wichtigen Infos zum Bargeldabheben zusammengestellt.
Das Wichtigste in Kürze:
  • In Deutschland gibt es eine hohe Dichte an Geldautomaten, die es ermöglichen, zu jeder Tages- und Nachtzeit Bargeld abzuheben. Die Kosten dafür können je nach Bank, genutzter Karte, Standort und Automaten variieren.
  • Beim Abheben im Inland mit der Girokarte können Gebühren anfallen, abhängig von der Bank und dem Automatenbetreiber. Verbünde wie die Cash Group oder der Cashpool bieten kostenlose Abhebungen an Automaten der Mitgliedsbanken.
  • Jede Karte hat ein individuelles Tageslimit für Bargeldabhebungen. Dieses Limit bestimmt, wie viel Geld du pro Tag maximal am Geldautomaten abheben kannst. Die genaue Höhe hängt von Deinem Institut ab. Sieh Dich in unserem Girokonto-Vergleich nach der passenden Bank für Dich um!

Geld abheben in Deutschland

Hebst Du im Inland Geld ab, hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder Du nutzt Deine Girokarte oder Deine Kreditkarte. Nicht immer verlangt die Bank hier dieselben Gebühren, daher solltest Du vorab nachsehen, was das Bargeldabheben jeweils kostet.
Tipp: Kostenlos Geld abheben mit dem richtigen Girokonto
Du suchst ein Konto, mit dem Du kostenlos Bargeld abhebst? Unser Vergleich zeigt Dir auf einen Blick, welche Girokonten diese Möglichkeit bieten und wie viele Geldautomaten zur Verfügung stehen – Zuhause und im Ausland.

Geld abheben mit der Girokarte (ec-Karte) am Automaten

Auch wenn die Zahl an Geldautomaten in den letzten Jahren abnimmt – noch findest Du in Deutschland gerade in Städten quasi an jeder Ecke einen Geldautomaten. Zusätzlich kannst Du auch in Bankfilialen Bargeld abheben. Du hast also grundsätzlich viele Optionen, Dir Bargeld zu beschaffen – aber nicht immer gebührenfrei. Vor allem bei Fremdautomaten zahlst Du meistens (siehe Kasten unten). Hebst Du hingegen bei Deiner eigenen Bank oder deren Automaten Bargeld ab, kostet das meist nichts (zumindest mit der Giro-Karte). Doch viele Banken haben keine eigenen Filialen mehr. Darum haben sie sich zu Geldautomatenverbünden wie der Cash-Group oder dem Cashpool zusammengeschlossen. Ist eine Bank dort Mitglied, hebst Du an den Automaten aller anderen Mitgliedsbanken kostenlos Bargeld ab. Das erleichtert die Geldautomatensuche ungemein.
Die bekanntesten Geldautomatenverbünde sind:
Geld abheben bei den Cash Groups.
Keine Angst vor der Gebührenfalle! Auch wenn Du versehentlich einmal den falschen Geldautomaten ausgesucht hast, bei dem Du nicht kostenlos abheben kannst, ist das nicht weiter schlimm. Zum einen findest Du an vielen Automaten eine Übersicht, wie teuer das Bargeldabheben ist. Zum anderen zeigt Dir der Geldautomat während des Vorgangs den Preis an. Es besteht also vorab immer die Möglichkeit, den Vorgang abzubrechen und sich eine Alternative zu suchen.

Direktes Kundenentgelt – was heißt das?

Schaust Du in das Preisverzeichnis Deiner Bank, stößt Du eventuell auf eine seltsame Wendung wie „Gebühren für Bargeldabhebungen von fremden Geldautomaten-Betreibern, die ein direktes Kundenentgelt erheben“. Das bedeutet, dass ein Geldautomaten-Betreiber Zusatzkosten festlegen kann, wenn Du dort Bargeld abhebst. Das kann immer dann passieren, wenn Du nicht bei Deiner eigenen Bank oder dem dazugehörigen Verbund Geld abhebst. Die Stiftung Warentest hat schon 2016 ermittelt, dass diese Gebühren oftmals nicht nur sehr hoch sind (teils bis zu 8 Euro), sondern der Hinweis, dass überhaupt Gebühren erhoben werden, gut versteckt ist. Vor allem Geldautomaten kleiner Banken oder externen Dienstleister solltest Du also nur nutzen, wenn es wirklich keine andere Option gibt.

Beim Einkaufen Geld abheben mit der Giro-Karte

Ist Dir die Suche nach einem Geldautomaten zu stressig? Dann hol Dir Dein Bargeld einfach beim Einkaufen. Oft kannst Du direkt an der Kasse im Supermarkt oder Einzelhandel Bargeld erhalten – mit jedem Girokonto.
Folgende Märkte bieten diesen Service u.a. an:
  • Aldi Süd
  • dm
  • Edeka
  • Lidl
  • Kaufland
  • Müller
  • Netto
  • Penny
  • Rewe
  • Rossmann
Auch viele kleinere Märkte sind je nach Region dabei. Halte einfach in Deiner Supermarktfiliale Ausschau oder frag nach.
Achtung: Manche Anbieter verlangen einen Mindesteinkaufswert. Dieser ist meist sehr gering und liegt zwischen 10 und 20 Euro. Auch beim Abhebebetrag gibt es ein Limit: Dieses liegt in der Regel bei 200 Euro.
Mit dem Handy Geld abheben
Immer mehr Sparkassen und Raiffeisenbanken setzen auf NFC-fähige Geldautomaten. Wenn Du genauer wissen möchtest, wie das Geldabheben mit dem Handy funktioniert, dann lies in unserem Ratgeber nach.

Mit Kreditkarte Bargeld abheben

Mit der Kreditkarte nutzt Du die gleichen Geldautomaten wie mit der Giro-Karte. Achte aber auch hier auf die Kosten, denn manchmal ist das Abheben an Geldautomaten im Inland nicht kostenlos.
Die Auswahl an Automaten ist groß. Du musst lediglich auf das Logo achten, das beim Automaten aufgeklebt ist. So bieten Visa und Mastercard eine fast vollständige Abdeckung in Deutschland an: An rund 60.000 Geldautomaten im Inland kannst Du mit einer Visa-Kreditkarte oder Mastercard Geld abheben. Das entspricht in etwa der Zahl der gesamten Geldautomaten in Deutschland.
Auch mit Kreditkarten von American Express (Amex) ist Bargeld abheben möglich, allerdings stehen Dir hier meist weniger Geldautomaten zur Verfügung. Die genaue Anzahl ist nicht bekannt, es dürften aber wesentlich weniger sein. Hast Du eine Amex-Kreditkarte, ist es also umso wichtiger, dass Du nach dem Logo am Bargeld-Automaten Ausschau hältst. Unser Ratgeber zum Thema Bargeld abheben mit Kreditkarte zeigt Dir alle Tipps und Tricks.

Geld abheben im Ausland

Besuchst Du touristisch erschlossene Orte oder Metropolen, ist das bargeldlose Bezahlen mit Karte oder Smartphone meist kein Problem. Aber manchmal braucht man einfach Bargeld. Manchmal funktioniert das Geldabheben sogar mit der Giro-Karte. Doch gerade im Ausland ist die Kreditkarte meist die bessere Wahl.

Gebühren in Europa

Für Reisen innerhalb Europas genügt oft eine Girocard. Mit ihr kannst Du in Europa häufig Geld abheben, da die Debitkarten mit den international anerkannten Maestro- oder V-Pay-Systemen ausgestattet sind. In Ländern der Eurozone ist das sogar in einigen Fällen kostenlos möglich, häufig wird jedoch eine Auslandseinsatzgebühr erhoben. Je nach Bank ist diese entweder ein fester Geldbetrag oder aber eine prozentuale Gebühr. Das heißt, dass sich die Gebühren nach der Höhe des abgehobenen Geldbetrags richten.
Fallen für das Abheben mit EC-Karte Gebühren an, bietet sich die Kreditkarte oft als günstige Alternative an. So kann es gut sein, dass das Abheben mit Kreditkarte im eigenen Land etwas kostet, im Ausland aber kostenlos ist.
C24 Smart
C24 Bank
4,7
Kontogebühr
0,00 €
BestGiro
Santander
75 € Bonus
Produktdetails
4,3
Kontogebühr
0,00 €
Girokonto
ING
200 € Bonus
Produktdetails
4,1
Kontogebühr
ab 0,00 €

Geld abheben weltweit

Es gibt auch außerhalb Europas Länder, die Girocards als Zahlungsmittel und für Abhebungen akzeptieren. So kannst Du mit ihr auch in weiten Teilen der USA Geld abheben, ebenso in einigen asiatischen Ländern. Verlässt Du Dich nur auf die Girocard beim Geldabheben im Ausland, solltest Du aber unbedingt vorher in Erfahrung bringen, ob es ausreichend Geldautomaten am Reiseziel gibt.
Auch hier ist die Kreditkarte eine sinnvolle Alternative – nicht nur wegen der Tatsache, dass sie so gut wie überall akzeptiert wird. Mit ihr hebst Du (abhängig von Deiner Bank) oftmals auch außerhalb der Eurozone kostenlos Bargeld ab. Doch achte auf die Fremdwährungsgebühren! Wenn Du Dich außerhalb der Eurozone befindest, werden diese oft auf den Betrag aufgeschlagen, den Du abhebst. Achte auch hier darauf, dass das Logo Deiner Kreditkartenfirma angezeigt wird, damit Du problemlos an Bargeld kommst – gerade, wenn Du mit American Express Bargeld abheben möchtest.
Währung umrechnen – ja oder nein?:
Hebst Du außerhalb der Eurozone Bargeld ab, wird Dir am Automaten oft die Möglichkeit geboten, das Geld sofort in Euro umzurechnen. Hier musst Du aufpassen, denn das Umrechnen vor Ort ist in der Regel teurer als der Wechselkurs Deiner Bank. Denn es werden oft noch Gebühren draufgeschlagen oder ein höherer Wechselkurs veranschlagt. Nimm Dir hier etwas Zeit beim Bargeldabheben, da die Menüführung vieler Automaten bewusst irreführend gestaltet ist, um Dich zur teureren Variante zu lotsen. Wähle die Option, dass Du keine Umrechnung vor Ort wünschst. Im Zweifel suchst Du Dir einen anderen Automaten.

Automaten-Gebühren rückerstatten lassen?

Nicht auf alle Gebühren haben Banken einen Einfluss. Im Ausland werden oft Geldautomatengebühren erhoben. Diese können entweder pauschal festgelegt sein oder prozentual. Mit diesen Zusatzkosten musst Du also leider immer rechnen. Bei einigen Girokonten, wie der DKB und comdirect, war es üblich, dass diese Gebühren auf Wunsch zurückerstattet wurden. Die meisten Banken haben diesen Service aber mittlerweile abgeschafft. Das heißt für Dich, dass Du möglicherweise eine Gebühr zahlen musst, auch wenn das Abheben mit einem bestimmten Konto von der Bank selbst als kostenlos bezeichnet wird. Die Bank selbst verlangt keine Gebühren, der Geldautomaten-Betreiber leider schon.

Wie viel Geld kann man auf einmal abheben?

Jede Bank legt ein Limit fest, wie viel jeder Kunde bzw. jede Kundin maximal pro Tag, pro Woche oder pro Monat abheben darf. Das ist auch gut so, falls Deine Geldkarte gestohlen wurde und Betrüger versuchen, Dein ganzes Guthaben abzuheben. Das Limit liegt oftmals bei Werten um die 1.000 Euro am Tag. Außerdem hast Du eventuell auch einen individuellen Verfügungsrahmen, der nicht überschritten werden darf.

Mindestabhebebetrag und Begrenzung der kostenlosen Abhebungen

Immer mehr Banken führen außerdem einen Mindestbetrag ein. So verlangen die ING, DKB oder comdirect beispielsweise einen Mindestabhebebetrag von 50 Euro. Nur, wenn Du weniger auf dem Konto hast, kannst Du auch weniger abheben. Der Grund für solche Beschränkungen: Jede Transaktion kostet die Bank Geld. Hebt jemand ständig kleine Beträge ab, kommt das teurer als eine größere Abhebung. Aus diesem Grund haben viele Banken mittlerweile auch die kostenlosen Abhebungen beschränkt, zum Beispiel auf drei Stück im Monat.
Weitere Ratgeber: