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Wallets für Kryptowährungen: So sicherst Du Deine Bitcoins und Co.

9 Minuten Lesezeit
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Tim Kempen
Finanzexperte bei zaleo.
Um mit Kryptowährungen zu handeln, brauchst Du ein Wallet. Soweit, so gut. Aber woher bekommst Du Dein Wallet eigentlich? Musst Du selbst aktiv werden und es einrichten? Wie funktioniert das System und wie ist das mit der Sicherheit? Wir haben für Dich die wichtigsten Fragen rund ums Thema Krypto-Wallet recherchiert.
Das Wichtigste in Kürze:
  • Ein Wallet dient zur Verwaltung von Kryptowährungen wie Bitcoin. Es speichert nicht die Kryptowährungen selbst, sondern die kryptographischen Schlüssel (Private und Public Keys), die für den Zugriff auf die Kryptowährungen auf der Blockchain benötigt werden.
  • Es gibt verschiedene Wallet-Arten, darunter Software-Wallets, Hardware-Wallets, Hot Wallets und Cold Wallets. Die Wahl des Wallets hängt von den individuellen Bedürfnissen bezüglich Nutzung und Sicherheit ab. Hardware-Wallets gelten als besonders sicher, während Software-Wallets am häufigsten verwendet werden.
  • Die Sicherheit eines Wallets hängt von der Art der Aufbewahrung der Private Keys ab. Hot Wallets sind online und anfällig für Hacks, während Cold Wallets offline sind und als sicherer gelten. Der Schutz des Seeds, aus dem die Private Keys generiert werden, ist essenziell, da der Verlust des Seeds den Zugang zu den Kryptowährungen unmöglich macht. Möchtest Du auch mit Kryptos handeln, sieh Dich in unserem Depot-Vergleich nach einem passenden Broker um, über diesen Du mit Kryptowährungen handeln kannst.

Was ist ein Wallet?

Je nach Art hat Dein Wallet verschiedene Funktionen. In der Regel kannst Du damit Kryptowährungen empfangen, verwalten und versenden.
Wenn Du mit Kryptowährungen handeln, sie also kaufen oder verkaufen möchtest, tust Du das über Dein Wallet. Auch wenn Du etwas online mit einer Kryptowährung kaufst oder Deine Kryptos in physisches Geld, zum Beispiel in Euro oder Dollar, umwandeln willst, läuft das über Dein Wallet.
Oft werden Wallets als digitale Geldbörse bezeichnet. So ganz stimmt das aber nicht, denn: Im Wallet selbst werden Deine Kryptos nicht aufbewahrt. Kryptowährungen liegen immer auf der Blockchain. Das Wallet verwaltet also gar nicht Deine Coins, sondern ist ein Speicherort für die Keys, die kryptischen Schlüssel zu Deinen Coins. Die brauchst Du, um auf Deine Public Address in der Blockchain und damit auf Deine Kryptowährungen zugreifen zu können.
Ein Wallet für eine Kryptowährung
Du brauchst für jede Kryptowährung ein anderes Wallet. Mit einem Bitcoin-Wallet beispielsweise kannst Du ausschließlich Bitcoins kaufen, verwalten und versenden. Handelst Du mit weiteren Kryptowährungen, musst Du Dir dafür auch weitere Wallets besorgen.

Wie funktioniert ein Wallet? Keys und Signaturverfahren

Bei der Einrichtung generiert Dein Wallet zuerst Deine Seed-Phrase, oder auch Deinen Root Key. Der Seed besteht aus 12, 18 oder 24 Wörtern, aus denen Deine Private und Public Keys abgeleitet werden. Den Seed musst Du schützen und sicher verwahren, denn ohne ihn verlierst Du den Zugriff auf Dein Wallet, damit auf Deine Private Keys und damit auf Deine Coins. Es gibt keine Möglichkeit, einen verlorenen Seed wiederherzustellen.
Not your Keys, not your Coins!
Dieses geflügelte Wort kennen in der Kryptobranche wohl alle. Es bedeutet erstens: Niemand kommt an Deine Coins ohne Deine Schlüssel. Im Umkehrschluss heißt das aber auch: Wenn Du Deine Schlüssel nicht mehr hast, kommst Du selbst auch nicht mehr an Deine Coins.
Aus dem Seed kann eine nahezu unbegrenzte Anzahl an Public und Private Keys erstellt werden. Konkret: Gibst Du Deinen Seed in der richtigen Reihenfolge in die Oberfläche Deines Wallets ein, wird die Wortfolge mithilfe von Formeln in eine Kette aus Zahlen und Buchstaben umgewandelt. Die kann zum Beispiel so aussehen: L3SgtZFTzasR9dkTt9PbW8a8hWu8Ap3ErBn7zBkuLf386nXTCicp.
Public und Private Key werden immer paarweise generiert, wobei man vom Private Key den Public ableiten kann, nicht aber umgekehrt. Dieses Sicherheitsfeature nennt sich One-Way-Hash-Funktion.

Wie funktioniert eine Transaktion?

Den Public Key übermittelt das Wallet an alle, die Bitcoins, Ethereum, Ripple und Co. an Dein Wallet übertragen wollen. Er ist vergleichbar mit der IBAN für Dein Girokonto.
Den Private Key kennst dagegen nur Du. Er entspricht dem Passwort für Dein Girokonto. Du brauchst ihn, um dem Netzwerk zu beweisen, dass Du der Besitzer oder die Besitzerin der jeweiligen Kryptowährung bist. Er darf nicht an Dritte weitergegeben werden, denn sonst erhalten sie Zugriff auf Deine Coins, können sie also abheben und ausgeben.
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Willst Du Bitcoins an ein anderes Wallet versenden, brauchst Du drei Dinge:
  • den Public Key des Wallets, an das Du Deine Bitcoins transferieren willst,
  • die Menge an Bitcoins, die Du versenden willst und
  • einen Private Key.
Mit dem Private Key signierst Du Deine geplante Transaktion. Anschließend sendest Du die Informationen über die Transaktion mit Deiner Unterschrift aus Deinem Wallet an das Bitcoin-Netzwerk. Dort wird sie von Bitcoin-Minern verifiziert und in den Transaktionsaktionsblock gesetzt – Deine Bitcoins sind beim Ziel-Wallet angekommen!

Arten von Krypto-Wallets und ihre Sicherheit

„Das“ Wallet gibt es nicht. Stattdessen hast Du die Wahl zwischen verschiedenen Arten von digitalen Geldbörsen. Für welche Du Dich entscheidest, hängt davon ab, wie Du Dein Kryptovermögen nutzen und wie gut Du Dich absichern möchtest.
Grundsätzlich sind Hardware- und Software-Wallets sowie Hot und Cold Wallets zu unterscheiden. Wir erklären Dir, wo genau die Unterschiede liegen und welches Wallet für Dich am besten geeignet ist.
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Software-Wallet: Das Software-Wallet ist die verbreitetste Variante. Sie hat entscheidende Vorteile: Erstens brauchst Du Dir keine zusätzliche Hardware zuzulegen und zweitens hast Du keinen großen Aufwand: Du installierst einfach die Software, die zeigt Dir Deinen Seed und generiert daraus dann Deine Private Keys.
Der Nachteil: Bei Software-Wallets tauchen oft Bugs auf und es gibt Sicherheitslücken.
Hardware-Wallet: Eine Hardware-Wallet ist in der Regel ein Gerät, das sich über USB anschließen lässt. Deine Keys befinden sich also letztlich auf einer Art USB-Stick. Die Besonderheit dieses Sticks: Er hat einen Sicherheitsspeicher, der es erlaubt, Deinen Seed und damit Deine Private Keys getrennt von der Unterschrift aufzubewahren, die Du ins Netzwerk schickst. Damit kann das gespeicherte Geld nicht unverschlüsselt aus ihm herausgelesen werden. Hardware-Wallets gelten als sicherste Variante für Privatanlegerinnen und -anleger, sind aber leider auch vergleichsweise teuer.
Hot Wallet: Hot Wallets funktionieren immer online und sind in der Regel Custodial-Wallets. Das bedeutet, dass sie von einem Anbieter verwaltet werden. Fast alle Kryptobörsen bieten Hot Wallets an. Der Vorteil: Du brauchst nur einen Account bei einer der Börsen erstellen und kannst Deine Transaktionen dann ganz einfach über die jeweilige Plattform händeln.
Es bedeutet allerdings auch eine Sicherheitslücke, denn Du verwaltest Deine Private Keys nicht selbst, sondern lässt sie von der jeweiligen Krypto-Börse verwalten. Sollte sie gehackt werden, sind Deine Private Keys ebenfalls gehackt und damit ist Dein Kryptovermögen weg.
Cold Wallet: Das Cold Wallet funktioniert offline, zum Beispiel via USB. Du überträgst also Deine Transaktion mit einem USB-Stick auf eine Wallet, die offline betrieben wird. Das kann zum Beispiel ein Computer sein, der keinen Internetanschluss hat. Auf dem Computer wird die Transaktion unterschrieben, das heißt, Dein Offline-Wallet generiert anhand Deines Private Keys eine Signatur. Diese Unterschrift transferierst Du dann wieder mittels USB-Stick ins Netzwerk und führst so Deine Transaktion aus.
Der Vorteil: Da das Wallet nicht mit dem Internet verbunden ist, kann es nicht gehackt werden. Cold Wallets sind also sehr sicher und werden deshalb vor allem von Krypto-Börsen genutzt, bei denen es um Millionen von Kundengeldern geht. Für Dich als Privatperson kommt es aber eher nicht in Frage.

Möglichkeit Paper Wallet

Auf den ersten Blick ist die Paper Wallet, die Papier Wallet also, eine sehr naheliegende Lösung: Du schreibst Deine relevanten Keys einfach auf Papier und bewahrst das sicher auf. Verbreitet ist dieses Wallet wegen einer Sicherheitslücke dennoch nicht: Wenn Du Dich einloggst und die Private Keys vom Papier in ein Programm eingibst, um zu handeln, könnte ein Online-Angreifer über Tastatur-Spionage mitlesen.
Häufig gestellte Fragen
Du kannst Dir ein Krypto-Wallet wie ein digitales Schließfach vorstellen: Nur, wenn Du den richtigen Schlüssel hast, hast Du Zugriff auf den Inhalt, in diesem Fall auf Deine Kryptowährungen.
Du brauchst ein Wallet, um Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Ripple und Co. zu empfangen, zu verwalten und zu verschicken.
Grob werden vier Arten von Wallets unterschieden. Hardware-, Software-, Hot und Cold Wallets. Für welche Art Du Dich entscheidest, hängt davon ab, wie Du Deine Kryptos nutzen und wie gut Du sie absichern möchtest.
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