Girokonto: Mögliche Kosten im Überblick
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Das Wichtigste in Kürze:
- Manche Banken verlangen immer noch Kontoführungsgebühren, die jedoch unter bestimmten Bedingungen erlassen werden
- Auch Überweisungen von Deinem Girokonto auf ein anderes Konto kann Dich unter bestimmten Umständen etwas kosten
- Sollzinsen für Dispokredite fallen in der Regel sehr hoch aus und liegen bei durchschnittlich zehn Prozent pro Jahr
Gebühren für Konto und Überweisung
Die Kontoführungsgebühr ist einer der wichtigsten Kostenpunkte bei Girokonten. Viele Banken, wie die 1822direkt, bieten einen Mittelweg an: Es gibt eine Kontoführungsgebühr, die unter bestimmten Bedingungen erlassen wird. Das kann zum Beispiel ein regelmäßiger monatlicher Gehaltseingang sein oder noch sehr jung bist. Auch Rente, Pension, Sold, Elterngeld oder Bafög-Zahlungen können darunter fallen.
Doch auch den umgekehrten Fall – nämlich 0 Euro Kontoführungsgebühr – gibt es noch. Insbesondere Direktbanken wie N26 können auf die Gebühr verzichten.
Statt einer Kontoführungsgebühr verlangen Banken immer häufiger ein sogenanntes Verwahrentgelt. Dabei handelt es sich um Negativzinsen, die ab einem gewissen Guthaben anfallen, das auf dem Girokonto liegt. Die Schwelle liegt manchmal schon bei 10.000 Euro oder sogar darunter.
Überweisungen: Nicht immer kostenlos
Überweisungen sind ebenfalls ein Thema, bei dem es sein kann, dass Du Kosten produzierst. In der Regel keine Kosten fallen an, wenn Du
- eine normale Zahlung,
- über Dein Online-Banking
- in der Euro-Währung
tätigst. In allen anderen Fällen können Gebühren anfallen. Sofortüberweisungen, mit denen Geld innerhalb weniger Minuten oder gar Sekunden auf dem Empfängerkonto ist, kosten meist extra. Auch wenn Du für Zahlungen nicht das Online-Banking nutzt, sondern beleghaft, also auf Papier, ausführst, wird oft eine Gebühr fällig. Ein weiterer möglicher Kostenpunkt: Überweisungen in Fremdwährung. Überweist Du nicht in Euro, sondern zum Beispiel bei Deinem Lieblingsshop aus den USA in Dollar, kostet das eine Gebühr. Diese hängt meist von der Umsatzhöhe ab.
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Gebühren für Giro- und Kreditkarte
Für Girokarten und Kreditkarten können prinzipiell die gleichen Gebühren anfallen. Meist hast Du es hier mit einer Jahresgebühr zu tun. Verwendest Du die Kreditkarte häufig zum Bezahlen oder Geldabheben, erstatten manche Banken die Gebühr. Bei Girokarten gibt es die Jahresgebühr zwar auch, aber hier kommt sie deutlich seltener vor.
Hast Du bereits dein Set aus Giro- und Kreditkarte und möchtest noch eine weitere Kreditkarte, zum Beispiel für Deine Partnerin oder deinen Partner, erheben viele Banken eine Ausgabegebühr für die zusätzliche Karte. Anschließend kann auch für die Partnerkarte eine Jahresgebühr fällig sein.
Gebühren hängen von der Nutzung ab
Mit Deinen Karten kannst du Geld abheben, Einkäufe und in Restaurants bezahlen, Hotels buchen und vieles mehr. Gebühren können vor allem für das Bezahlen und für Abhebungen anfallen. Bei Letzteren sind die Automaten der eigenen Bank und die des Bankenverbundes (z. B. Cash Group) zumeist kostenlos. Um unnötige Kosten zu sparen, solltest Du daher fremde Automaten meiden, da hier oft Betreiberentgelte anfallen. Aufgepasst: Manche Bank gestattet nur eine begrenzte Anzahl kostenloser Abhebungen pro Monat. Danach wird es teuer. Gleiches gilt übrigens mittlerweile auch für Einzahlungen: Auch die sind oft mit Gebühren verbunden.
Das Bezahlen – egal, ob im Restaurant, Geschäft oder Online-Shop – ist meistens kostenlos. Nur beim kontaktlosen Bezahlen solltest Du aufpassen. Manche Banken lassen sich diese Dienste extra bezahlen. Wieso sie das tun? Wer weiß, denn eigentlich trägt der Händler die Kosten dafür. Und auch der reicht diese in Form höherer Preise bereits an die Kundinnen und Kunden weiter.
Sollzinsen für Dispo und geduldete Überziehung
Wenn du stabile Finanzen hast, wirst Du wahrscheinlich weder Deinen Dispokredit nutzen, noch Dein Konto überziehen. Die damit verbundenen Gebühren, die Sollzinsen, sind irrelevant für Dich. Bereits der Dispozins ist bei den meisten Banken mit durchschnittlich knapp 10 Prozent pro Jahr sehr hoch (mit einem normalen Ratenkredit würdest Du sehr viel besser fahren). Vor einer geduldeten Überziehung Deines Kontos solltest Du Dich aber auf jeden Fall hüten. Hier sind Zinssätze von 15 Prozent jährlich und mehr möglich. Wenn es geht, vermeide diese Kostenpunkte des Girokontos.
Exotisches aus den Untiefen der Preisverzeichnisse
Die Preisverzeichnisse der Banken können ganz schön umfangreich sein – auch bei kostenlosen Girokonten. Und neben den in unserem Artikel genannten Gebühren können dort auch sehr viel ausgefallenere Posten auftauchen. „Es gibt keine Service-Leistung, die man sich nicht bezahlen lassen könnte“, scheint die Devise mancher Bank zu sein.
- Gebühr für mobileTan: Manche Banken lassen sich das Versenden von mobileTANs per SMS bezahlen. Das sind meist nur wenige Cent, aber mit der Zeit summieren sich die Kosten.
- Glücksspiel-Gebühr: Bei Kreditkarten kann es vorkommen, dass Du bei der Nutzung in Casinos oder Wettbüros eine umsatzabhängige Transaktionsgebühr zahlen musst.
- Adressänderung per Telefon: Direktbanken mögen es lieber online. Wenn Du Deine Adresse per Anruf oder Fax änderst, kann Dich das bei dem einen oder anderen Institut bis zu 5 Euro kosten.
- Neue Geheimzahl: Du möchtest Deine PIN ändern? Bei manchen Banken kostet das zusätzlich.
- Kleingeld-Gebühr: Banken prüfen Münzen auf ihre Echtheit. Wenn Du also Kleingeld am Schalter einzahlst, kann es sein, dass Dich das etwas kostet.
FAQ: Die häufigsten Fragen zu Girokonto-Gebühren
Warum kosten Girokonten Geld?
Der Betrieb von Girokonten verursacht einer Bank Kosten: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich um die IT kümmern, Servicepersonal, Menschen, die prüfen, ob alle Transaktionen reibungslos ablaufen. Hinzu kommt die technische Ausstattung der Banken, deren Zahlungssysteme miteinander kompatibel sein müssen. Das alles kostet. In Form von Gebühren müssen die Kundinnen und Kunden dafür zahlen.
Kann ich die Girokonto-Kosten absetzen?
Ja, tatsächlich kannst Du Kontoführungsgebühren von der Einkommenssteuer absetzen. Die Finanzämter setzen hier einen jährlichen Pauschbetrag von 16 Euro an. Besser als nichts.
Fallen bei einer Kontokündigung Gebühren an?
Nein, denn Banken sind gesetzlich dazu verpflichtet, für Kündigungen keine Gebühren zu erheben. Auch bereits im Vorfeld geleistete Kartengebühren für das laufende Jahr kannst Du Dir anteilig von der Bank zurückholen.
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